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Die Mainzer Landstraße ist mit 8,3 km Länge die zweitlängste Straße Frankfurts. Sie schneidet in ihrem Verlauf verschiedene soziale Milieus und städtebauliche Funktionsbereiche, sie durchkreuzt, trennt oder vernetzt städtische Teilbereiche, kurz sie verbindet die unterschiedlichsten Orte Frankfurts miteinander. Ein Portrait der Mainzer Landstraße gleicht einem Abbild der Frankfurter Gesellschaft – es entsteht ein Querschnitt durch alle gesellschaftlichen Schichten.Das Projekt „entlang der mainzer“ ist ein interdisziplinäres Kunstprojekt. Internationale wie lokale Künstlerinnen und Künstler sind eingeladen, sich im Rahmen ihrer Arbeit mit der Straße und ihrem Umfeld auseinanderzusetzen. Die daraus resultierenden künstlerischen Arbeiten werden in Ausstellungsräumen entlang der Mainzer Landstrasse sowie als Installationen im Strassenraum präsentiert. Das Spektrum reicht hier von bekannten Institutionen wie dem Atelierfrankfurt, über das Foyer beispielsweise der FAZ, privaten Galerieräumen, bis zum anliegenden Waschsalon oder Leerstand.
So werden die Straße und ihre angrenzenden Bereiche zum lebendigen Parcours für künstlerische Ideen, die neue Perspektiven auf das städtische Umfeld aufzeigen. Erweitert werden die künstlerischen Blicke auf den Stadtraum durch literarische und stadtsoziologische, aber auch stadtplanerische Recherchen und Ideen, welche in Form von Podien, Routen und Vorträgen präseniert und diskutiert werden. Kollaboratoren des Projektes sind u.a. das Institut für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie der Goethe Universität Frankfurt, der Fachberich Architektur der Fachhochschule Frankfurt und der Deutsche Werkbund Hessen. Eingebunden werden auch die politisch und gesellschaftlich Handelnden in den jeweiligen Stadtteilen entlang der Straße, etwa Jugendhäuser, Kirchengemeinden oder auch Schulen und nicht zuletzt die dort wohnenden Menschen.
Welche Fragen an ihr Quartier, welche Ideen für ihr sozialräumliches Umfeld haben sie? Auch das soll in den begleitenden Veranstaltungen zur Sprache kommen. Um das Projekt in seiner Gesamtheit erfahrbar zu machen, ist ein begleitendes Führungsprogramm geplant, das die einzelnen Ausstellungsorte verbindet, aber auch geschichtliche Aspekte der Straße beleuchten wird.
Durch die interdisziplinäre Ausrichtung des Projektes wird nicht nur der Stadt als ein komplex funktionierendes Gebilde Rechnung getragen, sondern Nachhaltigkeit im Sinne einer Vernetzung bewirkt. Geplant ist neben den genannten Aktionen während des Projektzeitraums die Herausgabe einer Publikation mit sämtlichen Rechercheergebnissen.